Tschernobyl
Tschernobyl

20 Tschernobyl-Kinder kommen
zum Erholungsurlaub

Kronberg (kb) – Nachdem im Herbst letzten Jahres die Hiobsbotschaft durch die Medien ging, dass Präsident Lukaschenko die weißrussischen Kinder nicht mehr ausreisen lassen will, freut sich der Caritasausschuss der Pfarrgemeinde St. Vitus ganz besonders, dass nun doch eine Einladung möglich ist. „Bereits Ende Dezember bekamen wir die Nachricht, dass die weißrussische Regierung keine Einwände gegen einen Erholungsaufenthalt der Kinder hat“, so die Mitglieder des Caritasauschuss.
Der Caritasausschuss freut sich auch in diesem Jahr, 20 weißrussische Kinder zu einem Erholungsurlaub in die St. Vitus-Gemeinde einladen zu können. Die Aktion „den Kindern von Tschernobyl“ findet bereits zum zehnten Male statt. In diesem Jahr werden die Kinder, im Alter von 8 bis 16 Jahren, vom 26. Juni bis 17. Juli unsere Gäste sein. Neun Kinder waren schon mehrfach in unserer Gemeinde, drei Kinder kommen zum zweiten Mal, darunter auch das Mädchen, das bei ihrem ersten Aufenthalt vor zwei Jahren zwei Hörgeräte bekam. Acht Kinder werden zum ersten Mal zu einem Erholungsaufenthalt nach Deutschland eingeladen. Die Kinder werden auf 13 Gastfamilien verteilt sein. Es ist sehr schön, dass sich auch in diesem Jahr wieder Gastfamilien gefunden haben die den Kindern diesen Aufenthalt ermöglichen. Ohne die Bereitschaft der Familien wäre diese Aktion gar nicht möglich. Vormittags werden die Kinder in den Räumen der katholischen Jugend von zwei weißrussischen Dolmetschern und ehrenamtlichen Helfern der Gemeinde betreut.
Für die Kinder ist der Aufenthalt hier sehr wichtig, da sich Olmany in einer Region befindet, die nach wie vor an der oberen Grenze der Strahlungswerte liegt, da es nach dem Reaktorunfall von Niederschlägen betroffen war. Diese Niederschläge wurden von dem Moorboden gespeichert, an dessen Rand Olmany liegt. Das Dorf ist etwa 220 Kilometer von Tschernobyl entfernt. Seit 1989 ist die Leukämierate, besonders bei den Kindern, stark angestiegen. „Wir können den Kindern durch eine vitaminreiche Nahrung und durch unsere unbelastete Luft eine bessere gesundheitliche Grundlage verschaffen und versuchen ihre Abwehrkräfte zu stärken“, so die Mitglieder. Das diesjährige Programm werde noch ausgearbeitet.
Wer Ideen zu dem Programm hat, oder vielleicht Interesse hat, im nächsten Jahr ein Gastkind aufzunehmen, kann sich gerne telefonisch bei Christiane Pless unter der Telefonnummer 64898 melden. Die Reisekosten, die Betreuerkosten, die Krankenversicherung ebenso wie die Ausflüge werden ausschließlich durch Spenden finanziert. Um die Langzeitwirkung des Aufenthaltes zu gewährleisten, wird nicht nur hier auf vitaminreiche Ernährung geachtet, sondern den Kindern auch einen Jahresbedarf an Vitaminen mit nach Hause mitgegeben. Außerdem werden die Kinder mit Kleidung und gutem Schuhwerk versorgt, besonders für die Winterzeit, da dies bei den niedrigen Einkommen der Familien für sie eine große Hilfe bedeutet. Die Spendenkonten: Kennwort „Tschernobyl“, Frankfurter Volksbank, Konto-Nr.: 2696207, BLZ 501 900 00.

Quelle:Kronberger Bode